Synergien nutzen – Wie Wirkstoffe und Cremebasen
veröffentlicht in Kosmetische Praxis 2010 (3), 10-12
Kein Zweifel – die Grauzone zwischen pharmazeutischen und kosmetischen Pflege-präparaten wächst. Dermazeutika und Dermokosmetik sind Stichworte, die zeigen, dass die Kosmetik nicht zuletzt aufgrund der gesetzlichen Forderung nach Wirksam-keitsnachweisen in pharmazeutische Gefilde vordringt.
Präparate. Dabei besteht al enfal s ein
D schen Präparaten. Alerdings scheint es pharmazeutischen Darreichungsformen wie z.
so, als sei die Zeit bei pharmazeutischen Ba-
B. dem Nikotinpflaster oder der Rheumasalbe.
siscremes stehen geblieben, während umge-
Daher muss man hohe Anforderungen an die
kehrt innovative kosmetische Cremebasen in-
Reinheit, die physiologische Verträglichkeit und
zwischen bis in die Magistralrezepturen (ma-
die Abbaubarkeit von kosmetischen Ingredien-
gistral: nach ärztlicher Vorschrift bereitet) der
zien stellen. Des Weiteren dürfen von ihnen
keine systemischen Wirkungen ausgehen. Viele
forderungen heute nicht, wenn sie in Kombina-
tion mit den o. g. instrumentellen Verfahren
Dermatologie und Kosmetik haben das gleiche
verwendet werden. Deshalb ist die Kosmetikin-
Ziel: die gesunde, physiologisch intakte Haut.
dustrie gefordert, Problemstoffe generel zu
Der jeweilige Weg dahin wird durch unter-
eliminieren oder die Produkte mit Warnhinwei-
schiedliche, gesetzliche Rahmenbedingungen
sen wie etwa "Nicht in Kombination mit Ultra-
geregelt. Pharmazeutische Salben darf man zur
ärztlichen Therapie, Kosmetika zur unterstüt-
zenden Prävention von Hautproblemen, also
zur Hautpflege verwenden. Pharmazeutika sind
mit wenigen Ausnahmen streng reglementiert
Das Bindeglied zwischen der dermatologischen
und daher apotheken- oder rezeptpflichtig. Sie
Therapie und der präventiven Hautpflege sind
können Nebenwirkungen haben. Eine allge-
Basiscremes, die sich für beide Zwecke eignen.
meine Übersicht über unerwünschte Wirkungen
Typische pharmakologische Wirkstoffe für die
solcher Wirkstoffe auf die Haut wurde in Kos-
dermatologische Therapie sind z. B. Antibiotika,
metische Praxis 2009 (2), 11-14 veröffentlicht.
Antiseptika, Entzündungshemmer, Immunthe-
Auch in der Kosmetik verwendete Stoffe kön-
rapeutika, Lokalanästhetika und Vitamine. Typi-
nen unmittelbare oder langfristige Nebenwir-
sche kosmetische Wirkstoffe sind: Extrakte,
kungen haben. Irritationen und Allergien sind
essenzielle Fettsäuren, Fettstoffe (Emollients),
dabei noch am einfachsten zu erkennen (siehe
Moisturizer (NMF, Gelbildner), Vitamine, UV-
Beauty Forum 2008 (9), 114-116). Manchmal
Wie wichtig die Zusammensetzungen der Ba-
siscremes bei diesem Konzept sind, zeigt die
Tatsache, dass ungeeignete Cremegrundlagen
Hautschichten dringen. Schon der Einsatz und
die beste Voraussetzung für Rezidive sind,
sobald die Salben abgesetzt werden, etwa die
ätherischen Ölen zeigen jedoch, dass diese
häufig verordnete, mineralölhaltige DAC-Basis-
Vorstellung unrealistisch ist. Mit Ausnahme
hochmolekularer oder polymerer Stoffe, die auf
der Hautoberfläche verbleiben, durchdringen
praktisch alle Stoffe mehr oder weniger die
Hautbarriere. Selbst stark polare Substanzen
macht man mit modernen Transportsystemen
wie Liposomen und Nanodispersionen für die
7,0 g Poly(oxyethylen)-20-glycerolmonostearat
Peeling, Mikrodermabrasion, Microneedling und
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Wie Wirkstoffe und Cremebasen Kosmetik und Pharmazie verbinden
Wird diese mit Wirkstoffen wie Kortikoiden oder
fektionen zu unterbinden. Folgende Indikatio-
Antibiotika für Magistralrezepturen eingesetzt,
nen kommen beispielsweise für diese Therapie
ist sie weder für die neurodermitische noch die
zu Akne neigende Haut wirklich geeignet.
Mineralölprodukte wie Vaseline und Paraffinöl,
Polyethylenglykole (PEG), Emulgatoren, Kon-
servierungsstoffe wie Parabene und Benzylal-
kohol sowie Parfümstoffe und Silikone sind
auch in anderen pharmazeutischen Basiscre-
mes häufig vertreten. Erfahrungswerte von Fachkosmetikerinnen, denen die Probleme, die
im Zusammenhang mit diesen Inhaltsstoffen
und der Hautpflege auftreten, schon seit
sich auch kurzfristige Wirkungen erzielen. Die
Längerem bewusst sind, können in diesen
Mischung aus Urea (Harnstoff) und nanodisper-
Fäl en nützlich sein. In der Tat findet langsam
sem Nachtkerzenöl (enthält Gamma-Linolen-
ein Umdenken statt – nicht zuletzt, weil
säure) in emulgatorfreier Cremegrundlage wirkt
Kooperationen mit Kosmetikfachkräften immer
beispielsweise innerhalb kürzester Zeit gegen
häufiger werden. So ist auch zu erklären, dass
Juckreiz, Entzündung und Schwel ung bei Mü-
innovative emulgator-, mineralöl-, konservie-
ckenstichen. Pharmazeutische Antihistaminika,
rungsstoff- und parfümfreie Basiscremes aus
Lokalanästhetika oder Entzündungshemmer
der Kosmetikentwicklung in den Apotheken
zunehmend genutzt werden. Studien zeigen,
Wenn die arzneimittelbasierte Behandlung und
dass sie die Regeneration der Hautbarriere
die korneotherapeutische Hautpflege direkt
signifikant beschleunigen und häufig zu einer
zusammen erfolgen, bezeichnet man dies als
"adjuvante" Korneotherapie. Bei der "erweiter-
ten" Korneotherapie wird die Hautbarriere durch
Penetrationsverstärker gezielt für Wirkstoffe
geöffnet und nach der Passage durch Basis-
Prof. Dr. Albert M. Kligman, der Altmeister der
US-amerikanischen Dermatologie, konnte mit-
tels klinisch signifikanter Resultate zeigen, dass
man mit geeigneten kosmetischen Zusammen-
Andererseits gibt es mittlerweile viele Wirkstoffe
setzungen bei Problemhäuten sogar gänzlich
in der Kosmetik, die aus dem pharmazeuti-
auf pharmazeutische Wirkstoffe verzichten
schen Bereich kommen. Nicht alle, wie etwa die
kann. Die von ihm begründete Korneotherapie
Konservierungsmittel, sind nebenwirkungsfrei,
zielt wie die oben beschriebenen Basiscremes
wie die Auflistung von Beispielen in der Tabelle
darauf ab, primär die Barrierefunktion wieder-
herzustellen und damit ständige, durch äußerli-che Einflüsse verursachte Irritationen und In-Wirkstoff
Einsatz bei Hautirritationen und trockener Haut (ähnlich Harnstoff)
Benzalkoniumchlorid Antibakteriel e und konservie-
Konservierungsstoff, zugelassen bis 0,1%
rende Wirkung in Augenpräpa-raten und Halstabletten
Konservierungsmittel, Duftstoffkomponente
Erhöhung der Hautfeuchte, Hautglättung, Erhöhung der Zel teilungsrate, Hemmung von Juckreiz, antibakteriel e Wirkung
Einsatz in Pflegepräparaten bei Couperose,
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Wie Wirkstoffe und Cremebasen Kosmetik und Pharmazie verbinden
Essenziel e Fettsäu- Entzündungshemmende Wir-
Trockene Haut, Barrierestörungen, entzün-
ren: Linolsäure, α- kung, Neurodermitis
Prävention unreiner und hyperaktiver Haut
Erhöhung der Mikrozirkulation; Adstringens
Mildes Adstringens: Inhaltsstoff von Tonics,
Erhöhung der Hautfeuchte, Reizlinderung,
Faltenglättung, Ausbildung eines elasti-
Emulgator für Cremes und Reinigungsmittel
(s. Kommentar des Bundesinstituts für Risi-
kobewertung (BfR) vom 15.10.2003: "Poli-
Antimikrobiel e und keratolytische Aktivität,
Peeling (ß-Hydroxysäure). Zugelassen sind
Hautaufhellung: nicht zugelassen in der EU;
Konservierungsstoff (zugelassen bis 0,3%) in Zahncreme, Deo und Reinigungsproduk-ten
In Kosmetika verboten; Vitamin A-Palmitat
erlaubt (Umwandlung in der Haut zu Vitamin
A-Säure). Eingesetzt zur Kol agen-Neubil-dung und Regeneration atrophischer Haut. Verwendung bei Akne, Verhornungsstörun-gen
Die Wirkungen identischer Stoffe sind selbst-
Haut in Vitamin-A-Säure umgewandelt wird
verständlich in Kosmetika und pharmazeuti-
schen Salben gleich. Nur dürfen sie in Kosme-
tika nicht im Sinne einer Heilung oder Linde-
rung von Leiden ausgelobt werden. In speziel-len Fällen kann die Verkehrsauffassung des Verbrauchers entscheidend sein, ob die An-wendung zum Arzneimittelrecht gehört oder unter die Kosmetikverordnung fäl t. Manchmal sind die Dosierungen in Kosmetika höher als in Arzneimitteln (Beispiel: D-Panthenol). Ande-rerseits gelingt es der Kosmetik, bei der Nut-zung von Transportmitteln wie Liposomen oder Nanodispersionen mit Bruchteilen der pharma-kologischen Wirkstoffkonzentrationen auszu-kommen. Beide biologisch abbaubaren Carrier werden aufgrund ihrer schwierigen und kost-spieligen Standardisierung nur in Ausnahme-fällen in der Pharmazie genutzt. Zuweilen wer-den auch Vorläufersubstanzen verbotener Wirkstoffe in der Kosmetik eingesetzt. Ein Bei-spiel ist das Vitamin A-Palmitat, das in der
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WIJNLAND FERTILITEIT / FERTILITY Dr Johannes van Waart Ing T: +2721 882 9666, F: +27 86 566 1701, E: lab@wijnlandfertility.co.za INTRA-UTERINE INSEMINATION (IUI) This procedure is also known as artificial insemination (AI). It is a procedure consisting of a combination of super ovulation (stimulation of more than one egg to grow), ovulation induction and insemination with s
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